Die Infektion mit Chlamydien gehört weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Besonders häufig ist eine Infektion mit den Bakterien Chlamydia trachomatis.
Diese Bakterien verursachen Infektionen im Bereich der Geschlechtsorgane, der Harnwege, des Analbereichs, der Atemwege oder der Augen.
Wird die Chlamydien-Infektion frühzeitig entdeckt, ist sie mit Antibiotika meist gut behandelbar. Unbemerkt und unbehandelt kann sie jedoch bis zur Erblindung oder Unfruchtbarkeit führen.
Inhaltsverzeichnis
Was passiert bei einem positiven Testergebnis?
Die Chlamydien Behandlung
Nachkontrolle
Was ist die Partnerbehandlung?
Was ist PID?
Mit einem Nukleinsa?ureamplifikationstest (NAAT) können Chlamydien in Abstrichen, Körperflu?ssigkeiten und Geweben nachgewiesen werden.
Liegt ein positives Testergebnis vor, sollte sofort mit einer Antibiotikatherapie begonnen werden.
Wie andere bakterielle Infekte werden Chlamydien-Infektionen mit Antibiotika behandelt. Die Wahl des Antibiotikums ist abhängig vom Infektionsort, dem Geschlecht, Alter und anderen Umständen.
Zum Einsatz kommen in erster Linie Tetrazykline (Doxycyclin), Makrolide, Erythromycin und neuere Antibiotika, wie Clarithromycin oder Azithromycin.
Die Therapie der ersten Wahl bei unkomplizierten Infektionen, ist die einmalige Gabe von Azithromycin 1 oder 1,5 Gramm. Alle anderen Antibiotika müssen mindestens über 7 Tage eingenommen werden.
Komplizierte Infektionen müssen über 2 bis 3 Wochen mit Antibiotika in Tablettenform behandelt werden, oder es ist eine Antibiotikagabe als Infusion erforderlich.
Der Therapieerfolg sollte 8 Wochen nach Behandlungsbeginn kontrolliert werden. Mittels eines erneuten Nukleinsa?ureamplifikationstests (NAAT) kann überprüft werden, wie viel Chlamydien-Erbgut im Probenmaterial noch vorhanden ist.
Bei Schwangerschaft und weiterbestehenden Symptomen ist eine Nachkontrolle obligatorisch.
Wenn der Therapieerfolg ausbleibt, sind die Gründe dafür meistens eine Reinfektion durch den Partner, mangelnde Therapietreue oder eine zu frühe Therapiekontrolle.
Wurde eine Chlamydien-Infektion festgestellt, ist auch eine Beratung und Untersuchung des Partners/ der Partnerin notwendig. Bei wechselnden Sexualpartnern sind alle Partner der letzten 2 Monate relevant.
Aufgrund des Risikos einer Reinfektion und der Möglichkeit falsch negativer Befunde wird eine gleichzeitige Behandlung des Partners empfohlen.
Auch wenn ein Labornachweis nicht möglich ist, sollte der Partner jeweils mitbehandelt werden.
PID kommt aus dem Englischen und heißt ausgesprochen: «Pelvic inflammatory disease». Es bezeichnet eine entzündliche Erkrankung des Beckens. Die Entzündung kann den Gebärmutterhals, die Gebärmutter, die Eileiter und die Eierstöcke betreffen.
Auch bei negativem Testergebnis auf Chlamydien sollte eine Antibiotikatherapie durchgeführt werden, um schweren Komplikationen vorzubeugen.
Eine andere häufige Ursache für die PID sind Neisseria gonorrhoeae und Mycoplasma genitalium, die auch sexuell übertragen werden. Bei negativem Chlamydien-Screening sollte daher auch nach anderen Geschlechtskrankheiten als Auslöser gesucht werden