Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter Coitus interruptus?
Was sind die Vorteile?
Was sind die Nachteile?
Wie sicher ist es nun?
Welche Verhütungsmethoden sind sicherer?
Bestimmt kennen Sie das Dilemma. Die Frau hat keine Lust sich dauerhaft mit Hormonen der Pille vollzustopfen und der Mann hat keine Lust, sich beim Geschlechtsverkehr ein Kondom überzuziehen. Um dies zu umgehen, wenden einige die Coitus interruptus Methode an. Das Wort kommt aus dem Lateinischen, „Coitus“ bedeutet übersetzt „Geschlechtsverkehr“ und „interruptus“ bedeutet „unterbrochen“. Es ist die Verhütungsmethode, die am längsten praktiziert wird. Doch was genau ist nun mit dem unterbrochenen Geschlechtsverkehr gemeint? Beim Coitus interruptus zieht der Mann vor seinem Samenerguss seinen Penis aus der Vagina. Damit soll verhindert werden, dass die Spermien zur Gebärmutter gelangen und dort die Eizelle befruchten. Der Mann ejakuliert also „draußen“. Diese Methode ist auch unter „Aufpassen“ oder „Rückzieher“ bekannt.
Zunächst ist es eine natürliche Methode ohne zusätzliche Hilfsmittel (z. B. Kondom) und ohne zusätzliche Hormone. Die Frau muss nicht jeden Tag an die Einnahme der Pille denken, was sicherlich eine Entlastung darstellen kann. Dazu ist sie auch noch umsonst! Vor allem die Frau bleibt von den Nebenwirkungen, welche hormonelle Verhütungsmittel oft mit sich bringen, verschont.
Bei dieser Methode besteht kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten, wie zum Beispiel Hepatitis B oder HIV. Daher ist diese Verhütungsmethode bei wechselnden Geschlechtspartnern überhaupt nicht zu empfehlen. Natürlich ist dies auch nicht bei der Pille gegeben. Allerdings kommt hier im Vergleich zur Pille hinzu, dass die Methode nicht sehr zuverlässig ist und die Frau sich voll und ganz auf den Mann verlassen muss. Doch woran liegt dies? Viele Männer schaffen es leider nicht, den Penis noch vor dem Samenerguss rauszuziehen. Es bedarf hier sehr viel Körperbeherrschung und einige Männer überschätzen sich in ihrer Erregung. Auch vor dem Samenerguss kann durch die Lusttropfen (auch Glückstropfen genannt) bereits Samenflüssigkeit in die Vagina strömen, welche durchaus Spermien enthalten können. Dies sind meistens Spermien die noch von früheren Orgasmen in der Harnröhre sind, was jedoch für eine Schwangerschaft dennoch ausreichen kann. Für viele ist es obendrein auch ein echter Lustkiller. Gerade dann, wenn es am schönsten ist, muss der Geschlechtsverkehr unterbrochen werden.
Diese Methode wird von einigen ganz klar überschätzt. Wenn bei Ihnen derzeit kein Kinderwunsch besteht, ist diese Verhütungsmethode nicht zu empfehlen, da sie sehr unzuverlässig ist. Die Garantie, nicht schwanger zu werden ist hierbei nicht gegeben und es ist wohl eher ein Spiel mit dem Feuer, wie man umgangssprachlich sagen würde.
Der Pearl Index
Der Pearl Index, welcher die Sicherheit der Empfängnisverhütung angibt, liegt beim Coitus interruptus zwischen 4 und 18, während er bei der Pille zwischen 0,1 bis 0,9 und bei der Kupferspirale zwischen 0,3 bis 0,8 liegt. Dies ist ein erheblicher Unterschied. Je kleiner der Wert des Pearl Index, desto sicherer ist die Verhütungsmethode. Vier bis 18 von 100 Frauen, welche ein Jahr lang diese Verhütungsmethode angewandt haben, sind trotz Coitus interruptus schwanger geworden. Andere Studien geben beim Coitus interruptus sogar einen Pearl Index von 30 an. Die Werte variieren stark, da sie von der Zyklusphase der Frau abhängig sind.
Heutzutage gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Verhütungsangebote. Die bekannteste Verhütungsmethode ist wohl die Pille, welche zur Empfängnisverhütung eine sehr sichere Variante ist. Weitere hormonelle Verhütungsmethoden sind zum Beispiel der Verhütungsring oder die Hormonspirale. Auch nicht-hormonelle Verhütungsmethoden, wie zum Beispiel das Diaphragma für die Frau oder das Kondom für den Mann sind auf dem Markt. So oder so ist gerade bei unterschiedlichen Sexualpartnern ein Kondom, welches ebenfalls vor Geschlechtskrankheiten schützt, zu empfehlen.