Es gibt zahlreiche verschiedene Gefäßerkrankungen, welche unterschiedliche Körperregionen betreffen können. Dabei handelt es sich um Erkrankungen von sowohl Venen, als auch von Arterien. Arterien sind diejenigen Blutgefäße, die vom Herzen wegführen, Venen wiederum transportieren das Blut zum Herzen hin. Arterielle Gefäßerkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen in den Industriestaaten. Es kann sich dabei um eine Verengung, eine Erweiterung oder einen Verschluss der Arterie handeln. Auch Erkrankungen der Venen treten häufig auf – die Verbreitetsten darunter sind Thrombosen und Krampfadern.
Es gibt gewisse Risikofaktoren, welche die Entstehung von Gefäßerkrankungen begünstigen. Dabei handelt es sich insbesondere um erhöhte Cholesterinwerte, Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel sowie Stress. Auch Menschen mit Diabetes sind eher von Gefäßerkrankungen betroffen.
Hier finden Sie eine Auflistung der häufigsten Gefäßerkrankungen.
Inhaltsverzeichnis
Arteriosklerose
Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
Aneurysmen
Vaskulitis
Krampfadern
Thrombosen
Folgeerkrankungen
Chronisch venöse Insuffizienz
Angina Pectoris
Herzinfarkt
Schlaganfall
Die Arteriosklerose betrifft den gesamten Körper. Dabei können sich Beschwerden zwar nur an einer Körperstelle äußern, jedoch ist der ganze Organismus von dieser Erkrankung betroffen. Es handelt sich um eine fortgeschrittene Arterienverkalkung, die Durchblutungsstörungen verursacht. Dies schädigt die Blutbahnen nachhaltig und es werden schädliche Produkte in den Arterien abgelagert. Wird diese Erkrankung nicht behandelt, kann es im Alter zu Verengungen und Verschlüssen der Arterien kommen.
Arteriosklerose ist in den meisten Fällen auf einen ungesunden Lebensstil zurückzuführen. Insbesondere Bewegungsmangel und eine unausgewogene Ernährung können diesen schleichenden Arterienverschluss begünstigen.
Diese Erkrankung wird umgangssprachlich auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet. Das liegt daran, dass die Betroffenen oft starke Schmerzen in den Beinen verspüren. Die Schmerzen werden durch eine Gefäßverkalkung in den Waden oder Oberschenkeln hervorgerufen, wodurch die Beine nicht mehr ausreichend durchblutet werden. Bei dieser Erkrankung ist es besonders wichtig, sich trotz der Schmerzen ausreichend zu bewegen, um die Durchblutung aufrecht zu erhalten. Bei schweren Fällen kann die Verkalkung auch mit einem Katheter geweitet werden.
Aneurysmen können in unterschiedlichen Körperregionen auftreten. Bei einem Aneurysma handelt es sich um eine Aussackung der Gefäßwand. Diese Erweiterungen der Arterien können sehr gefährlich werden; sollte ein Aneurysma aufgrund der zu starken Weitung platzen, kann es zu einem lebensbedrohlichen Blutverlust kommen. Von einem Aneurysma können insbesondere die Hauptschlagader, Bauchschlagader und Hirnarterien betroffen sein. Hirnaneurysmen werden in der Regel eher zufällig entdeckt, wobei manche Patienten das Aneurysma ein Leben lang in sich tragen. Auch diese Aneurysmen sind jedoch lebensbedrohlich, sollten sie platzen.
Hierbei handelt es sich um eine Entzündung der Blutgefäße und stellt eine Erkrankung dar, die eher Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter betrifft. Diese Entzündungen können in der Konsequenz zu Blutgerinnseln und Ablagerungen führen. Sie stellen auch einen Risikofaktor für Thrombosen dar.
Unter Krampfadern versteht man eine Gefäßerkrankung der Venen. Hierbei entsteht ein erhöhter Druck oder eine Abflussstörung in den Venen, was die Vene überstrapaziert. In der Konsequenz können sich Venenklappen nicht mehr richtig schließen und das Blut wird zurückgestaut. Durch den zusätzlichen Druck, der sich dabei aufbaut, treten schließlich die gestauten Venen hervor. Krampfadern sollten in den meisten Fällen behandelt werden, da sie sind nicht nur optisch störend sind, sondern auch gravierende Folgen, wie etwa Embolien, haben können.
Die Behandlung leichter Krampfadern ist relativ einfach: mit ausreichend Bewegung und Kompressionsstrümpfen können sie gut in Schach gehalten werden. In schwereren Fällen ist jedoch ein medizinischer Eingriff erforderlich. Dabei kann die betroffene Vene verödet werden, damit keine schweren Komplikationen auftreten.
Es gibt verschiedene Formen der Thrombose. Im Allgemeinen beschreibt eine Thrombose die Verstopfung eines Gefäßes, ausgelöst durch ein Blutgerinnsel. Ein Blutgerinnsel tritt auf, falls das Blut in einem Gefäß gerinnt, ohne dass dieses zuvor verletzt wurde. Diese Gerinnung kann das Blut verklumpen lassen und dadurch die Durchblutung des Körpers behindern. In der Regel treten Thrombosen in den Venen auf - in sehr seltenen Fällen kann auch eine Arterie betroffen sein.
Besonders gefährliche Thrombosen sind die sogenannten tiefen Venenthrombosen. Falls die tiefliegenden Venen aufgrund eines Gerinnsels verstopfen, kann dies den Rückfluss des Blutes zum Herzen behindern. Außerdem kann das Gefäß vollständig verschließen, wodurch das Blut gar nicht mehr zu diesem lebenswichtigen Organ gelangt. Dies kann einen Herzstillstand auslösen.
Am häufigsten kommen Thrombosen in den Beinvenen vor, allerdings ist dies auch im Beckenbereich möglich. Durch den Gefäßverschluss in den Beinen kann es zu einer Lungenembolie kommen. Dies tritt auf, falls sich ein Teil des Blutgerinnsels von den Beinvenen löst und durch den Blutkreislauf in die Lungengefäße transportiert wird, wodurch sich diese verschließen können. Die Sauerstoffzufuhr wird erschwert und Atemnot tritt auf. Diese Komplikation kann tödlich verlaufen.
Obwohl arterielle Thrombosen eher selten sind können sie auch sehr problematisch verlaufen. Da Arterien das Blut vom Herzen weg transportieren, kann es bei einer solchen Thrombose zu einer Unterversorgung aller Organe kommen, insbesondere auch des Gehirns. Dies kann einen Schlaganfall verursachen.
Thrombose können jeden betreffen. Jedoch gibt es einige Risikofaktoren, welche die Entstehung begünstigen. Dazu gehören insbesondere Rauchen, Übergewicht, Flüssigkeitsmangel sowie die Einnahme einiger Antibabypillen. Diese Faktoren führen dazu, dass das Blut im Körper schneller gerinnt, wodurch sich Gefäße rascher verstopfen können.
Neben der Erkrankung an sich können Gefäßerkrankungen auch Folgeerscheinungen mit sich bringen. Diese werden durch eine chronische oder langanhaltende Schädigung der Gefäße ausgelöst und bringen oftmals schwerwiegende Krankheiten mit sich.
Diese Insuffizienz entsteht durch eine chronische Schädigung der Venen und Venenklappen, welche durch unbehandelte Gefäßerkrankungen entstehen. Dabei werden die Venen langanhaltend an der Rückführung des Blutes behindert und verlieren ihre Transportfähigkeit. Oftmals ist diese Erscheinung auf eine Venenthrombose in den Beinen zurückzuführen. In der Konsequenz führt die Insuffizienz dazu, dass das Gewebe abstirbt und Hautschäden entstehen.
Falls das Herz chronisch mit zu wenig Blut versorgt wird, kann es zu nachhaltigen Beschwerden wie etwa Angina Pectoris kommen. Die Beschwerden beinhalten insbesondere ein Druckgefühl in der Brust, welches bei Patienten oft ein Gefühl des Erstickens auslöst. Unbehandelt kann die Angina Pectoris zu Herzinfarkten führen.
Nicht nur durch eine unbehandelte Angina Pectoris, sondern auch durch eigentliche Gefäßerkrankungen kann es zu einem Herzinfarkt kommen. Diese Erkrankungen behindern oftmals die Blut- und Sauerstoffversorgung, weshalb das Herz nicht mehr richtig arbeiten kann. Patienten mit Gefäßerkrankungen weisen daher ein höheres Risiko für einen Herzinfarkt auf.
Ein Schlaganfall entsteht, falls sich ein Gefäß im Gehirn verschließt oder reißt, wodurch es zu einer Durchblutungsstörung kommt. Dies führt dazu, dass Teile des Gehirns von Ausfällen betroffen sind. Schlaganfälle können schwerwiegende Gesundheitsschädigungen wie Sprachstörungen, Lähmungen sowie psychische Störungen zur Folge haben.