Ein vermehrter vaginaler Ausfluss (Fluor vaginalis) ist während der Schwangerschaft völlig normal. Der Scheidenausfluss wird von den weiblichen Geschlechtshormonen Östrogen und Progesteron beeinflusst. Da diese Hormone in der Schwangerschaft zunehmen, kommt es auch zu einer Veränderung des Scheidenausflusses. Da sich der Ausfluss aber ständig in Konsistenz, Farbe und Stärke verändert, sind viele Frauen verunsichert. Besonders schwangere Frauen machen sich Sorgen und fragen sich welcher Ausfluss normal ist und ab wann sie einen Frauenarzt aufsuchen sollten. Hier erfahren Sie, was ein normaler Scheidenausfluss ist, wie Sie Ihre Vaginalflora schützen können und bei welchen Anzeichen Sie einen Arzt aufsuchen sollten.
Die Vaginalflora ist ein kleines Ökosystem, welches vor allem aus unterschiedlichen Laktobazillus- Arten besteht. Die Scheidenflüssigkeit bildet sich aus den Schleimhautzellen der Vagina.
Das Sekret enthält Schleim aus dem Gebärmutterhals, abgeschilfertes Zellmaterial, Salze und Mikroorganismen. Einen großen Bestandteil bilden die Milchsäurebakterien. Diese Organismen bilden die Milchsäure aus Stärkevorräten in den Scheidenhautzellen und erzeugen so ein saures Milieu (pH 3,8 bis 4,4).
Dadurch werden Krankheitserreger und Pilze abgewehrt oder an der Vermehrung gehindert. Somit bildet das saure Milieu eine natürliche Schutzbarriere gegen Infektionen der Vagina.
Der normale Scheidenausfluss ist weißlich und geruchlos. Dieser wird auch als Weißfluss (Fluor albus) bezeichnet.
Der Ausfluss verändert sich hormonabhängig während des Monatszyklus. Die Produktion des Schleims nimmt ein paar Tage vor dem Eisprung zu. Anfangs ist er milchig und zäh und wird bis zum Eisprung fast durchsichtig und dünnflüssig, sodass Spermien in die Gebärmutter aufsteigen können. Nach dem Eisprung wird der Zervixschleim zunehmend wieder zäher und milchig.
Während der Schwangerschaft kommt es durch die Hormonveränderung zu einem vermehrten Scheidenausfluss. Es ist sogar oft ein erstes Anzeichen für eine Schwangerschaft.
Wenn die Eizelle befruchtet ist, wird die Produktion des Hormons Östrogen angeregt. Dieses bewirkt eine gesteigerte Durchblutung der Scheidenschleimhaut, weshalb diese mehr Flüssigkeit abgibt.
Normalerweise bleibt der Ausfluss auch während der Schwangerschaft farblos oder weißlich und geruchlos. Das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge.
Der Scheidenausfluss während der Schwangerschaft ist sozusagen wie ein Schutzschild für das ungeborene Kind. Durch den vermehrten Ausfluss wird der Scheidenkanal gereinigt und durch das saure Milieu werden Bakterien und Pilze abgewehrt. Zusätzlich bilden Milchsäurebakterien Wasserstoffperoxid, welches das Wachstum schädlicher Bakterien hemmt.
Wenn sich allerdings die Farbe, Konsistenz und der Geruch des Ausflusses verändern und gleichzeitig Juckreiz oder Schmerzen auftritt, kann das auf eine Infektion hindeuten. Dann sollten Sie unbedingt einen Gynäkologen aufsuchen.
Ein sehr wässriger, geruchs- und farbloser Ausfluss, der ohne Brennen und Juckreiz auftritt, kann zwei Ursachen haben.
Manchmal kann es sein, dass es sich lediglich um eine kleine Menge Urin handelt. Das ist ganz normal und muss Ihnen nicht peinlich sein. Da in der Schwangerschaft der Druck auf die Blase stetig zunimmt, kann es zu einer vorübergehenden Blasenschwäche kommen. Vergewissern Sie sich daher durch eine Geruchsprobe, ob es sich gegebenenfalls um Urin handelt.
Wenn eine schwangere Frau plötzlich vermehrten wässrigen, geruchsneutralen Ausfluss feststellt, kann die Ursache ein Riss in der Fruchtblase sein. Dies ist eine gefährliche Schwangerschaftskomplikation. Besteht der Verdacht auf einen Blasenriss oder einen vorzeitigen Blasensprung, sollten Sie daher sofort Ihren Frauenarzt aufsuchen. Dann kann unter Umständen das Leben von Kind und Mutter in Gefahr sein.
Besonders während der Schwangerschaft ist ein gesundes Scheidenmilieu wichtig. Hier ein paar Tipps:
Während der Schwangerschaft kommt es häufig zu Infektionen der Vagina. Etwa bei jeder fünften Frau entsteht während der Schwangerschaft eine bakterielle Vaginose.
Diese Infektionen können Komplikationen wie einen vorzeitigen Blasensprung und vorzeitige Wehen verursachen.
Infektionen der Scheide gehören zu dem größten Risikofaktor für eine Frühgeburt. Ungefähr 20 Prozent der Schwangeren sind davon betroffen.
Verändert sich die Farbe, der Geruch oder die Konsistenz können das Anzeichen für eine Erkrankung oder Infektion sein. Auch gewisse Geschlechtskrankheiten können die Ursache für einen ungewöhnlichen Scheidenausfluss sein.
Farbe und KonsistenzMögliche UrsacheKlar, ohne GeruchErhöhter Östrogenspiegel, StressWeiß-gelblich, cremigPilzinfektion (Candida albicans)EitrigGonorrhöGelblich, serösParasitenBräunlich, übelriechendFremdkörper in der Scheide (z.B. vergessener Tampon)Dünnflüssig, grau-weiß, fischartiger GeruchBakterien (z.B. Gardnerella, Prevotella, Porphyromonas, Peptostreptococcus)Eitrig-gelbChlamydien
Daher sollten sich Schwangere bei ersten Anzeichen sofort an Ihren Frauenarzt wenden. Dieser kann mittels eines Scheidenabstrichs oder einer Kontrolle des pH-Werts die Diagnose stellen und mit der Behandlung beginnen.
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